2021 / nicht offener wettbewerb / Verwaltungsbau

 

gemeinsam mit PlanBar Architektur und sowaTorini landschaft

Brainergy Hub Jülich

Der Neubau des Brainergy Hub soll einen neuen Ort des Wissens repräsentieren und weit mehr als nur rein funktionale Aufgaben erfüllen. Mit seiner stadträumlichen Qualität soll das neue Herzstück des Brainergy Village den Brainergy Park prägen und mit seiner architektonischen Identität repräsentieren.

Das Hub soll Werte wie Nachhaltigkeit, Innovation und Offenheit vermitteln die sowohl der Institution Brainergy Park wie auch dem eigentlichen Projekt zugrunde liegen. Es entsteht ein synergetischer Ort von programmatisch höchster Dichte, der sich vielfach – in Blick und Weg – mit dem Brainergypark vernetzt.

Freianlagen

Das Konzept für den Außenraum entwickelt sich aus einer Auseinandersetzung mit Lage des Areals, die umgeben ist von der Kulturlandschaft der Jülich-Zülpicher Börde, auf einem Hochpunkt in der Landschaft. Das Konzept sieht in dem Standort des Hubs ein Feld des Wissens und transformiert die Parallelität und Linearität der umgebenden Ackerflächen in einen Streifencode, der sich über den Platzraum legt und der sich in die Struktur der Streuobstweise und den Anschluss zum Energygarden hineindreht. Der Code bleibt dabei nicht rein grafisch, sondern arbeitet sich durch Absenkungen und erhabene Bereiche als dezente Topografie in den Raum.

Wasser: Der Entwurf sieht im Feld des Wissens eine Struktur, in die ein dezentrales System aus Retentionsvolumen eingebettet ist. Von den Dachflächen des Gebäudes aus, füllen sich diese Volumen bei Regen mit Wasser und ziehen sich dann, als feines Netz aus schmalen Wasserflächen, über das Feld. Nach dem Regen zieht sich das Wasser allmählich zurück. Das Feld des Wissens thematisiert Wasser – und die Endlichkeit dieser Ressource.

Vegetation: Der Entwurf zieht die seinerzeit ortstypische Waldtypologie in das neue Wissensfeld hinein. In Streifen, die teilweise eingesenkt sind, gedeihen Baumgesellschaften, die aus dem Potenzial der potenziell natürlichen Vegetation schöpfen; dieses Potenzial aber weiter in Richtung von klimaresistenten Bäumen denken. Gerade die Eichenwälder bieten mit zahlreichen Bäumen aus der submediterranen Zone zahlreiche überstauungsresistente Arten, die vom Klimawandel profitieren.

Nutzung: Im Zentrum des Konzeptes steht die Aufenthaltsqualität für die Besucher und die Menschen, die im Hub arbeiten. Der Platz bietet die Möglichkeit, sich in ein breites Spektrum an räumlichen Atmosphären zu begeben. Die unterschiedlichen Maßstäbe und Beschattungen bieten Rückzugsmöglichkeiten, Außenräume zum Arbeiten und zum informellen Austausch. Dabei erhalten die befestigten Partien des Platzes, trotz der lebendigen, grünen Anmutung, die Funktionalität des Platzes. Im zentralen Bereich rund um das Gebäude bleibt der Platzraum offen und passierbar.

entwurfskonzept

Das Wettbewerbsgrundstück befindet sich in der hoch fertilen zülpicher Börde. Heute wird die Börde durch sehr fragilen Baumbestand, hoher Agrarnutzung und deren starken linearen Grundstrukturen geprägt. Im aktuellen Bestand werden drei Qualitäten identifiziert: die markante historische Obstwiese, die linearen Strukturen der Ackerflächen und kleine Baumbestände in ortstypischen Senken.

Der Neubau des Brainergy Hub soll einen neuen Ort des Wissens repräsentieren und weit mehr als nur rein funktionale Aufgaben erfüllen. Mit seiner stadträumlichen Qualität soll das neue Herzstück des Brainergy Village den Brainergy Park prägen und mit seiner architektonischen Identität repräsentieren. Das Hub soll Werte wie Nachhaltigkeit, Innovation und Offenheit vermitteln die sowohl der Institution Brainergy Park wie auch dem eigentlichen Projekt zugrunde liegen. Es entsteht ein synergetischer Ort von programmatisch höchster Dichte, der sich vielfach – in Blick und Weg – mit dem Brainergypark vernetzt.

Der Entwurf richtet sich an eine von Austausch und Kommunikation geprägte Arbeitsatmosphäre. Die gemeinsame Mitte des Gebäudes schafft dementsprechend eine visuelle und räumliche Transparenz der inneren Raumabfolge am Erschließungsraum und bildet so eine Zone des informellen Austauschs zwischen den Büromodulen und den halböffentlichen Nutzungen der studentischen Arbeitsplätzen und Werkstätten. Die Treppenfigur macht die kollektive Mitte erfahrbar und verknüpft die Multifunktionsräume auf repräsentativem und kurzem Wege mit dem Foyer. Die beiden Innenhöfe strukturieren den Baukörper und stellen sicher das auch die Tiefen des Gebäudes ausreichend Tageslicht bekommen.

Typologisch schlagen wir ein hybrides Gebäude vor: Im Erdgeschoss befinden sich die spezifisch öffentlich zugänglichen Nutzungen, die entlang der Erschließungsachse angeordnet sind. Aus dem Sockel erwächst ein Gerüst, das die Flexibilität der Büromodule zum einen und die Flächen der Werkstätten und Arbeitsräumen auf der anderen Seite aufnimmt.

Funktionaität Materialien und Konstruktion

Wir schlagen den Neubau in einer ausgewogenen Kombination aus traditioneller Holzbauweise, Holzbetonverbunddecken und vorgefertigten Fassadenelementen vor. Das Primärtragwerk des Gebäudes wird durch die Gebäudehülle nach außen geführt, strukturiert und rhythmisiert die Fassade in der ersten Ebene. Die innere Modularität des Gebäudes wird so von außen ablesbar. Die Tragwerksköpfe werden durch senkrechte Holzelemente miteinander verspannt und so der vertikale Rhythmus gesetzt.

In der zweiten Ebene werden zwischen den Geschossen zu den Tragwerksköpfen zurückversetzte horizontale Fassadenblenden ausgeführt, die den außenliegenden Sonnenschutz aufnehmen und den waagerechten Rhythmus des Gebäudes bilden.

Die entstehenden Felder werden entsprechend der dahinter liegenden Nutzung in der dritten Ebene durch geschlossene oder transparente Elemente gefüllt.

Geschlossene Elemente werden als gedämmte Holzrahmen-Module mit hohem Vorfertigungsgrad ausgebildet. Außenseitig werden in Abhängigkeit von der Himmelsausrichtung der Fassade PV-Elemente vor die Module gesetzt, die zur Steigerung der Effizienz aus der Senkrechten heraus geneigt sind. In den übrigen Bereichen nehmen Holztafeln mit gleicher Neigung das Bild auf und differenzieren das Fassadenbild weiter. Offene Elemente werden durch Holz-Aluminium-Fenster gebildet.

pfeiffer.volland.michel.architekten gmbh
Martinstraße 10-12
52062 Aachen

Dipl.-Ing. Alexander Pfeiffer Architekt BDA 
Dipl.-Ing. Felix Volland Architekt 
Benjamin Michel M.A BDA Architekt