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gemeinsam mit 3plus freiraumplaner

Neue Nachbarschaft am Kloster der Elisabethinnen

Das Plangebiet befindet sich auf der Kuppe eines Ausläufers des Aachener Waldes, zwischen den beiden Tälern des Johannisbaches und des Kannengießerbaches umfasst das Grundstück einen Großteil der Flächen des heutigen Klostergarten der Elisbethinnen. Die nähere Umgebung zeichnet sich durch eine grosse Homogenität aus. Diese ist weniger einer durchgehenden Bebauungsstruktur geschuldet, als der Qualität der Freiräume: prägend für das Plangebiet sind die großzügigen Grundstücke, Gärten und teilweise alten Baumbestände. Die Bauten hingegen umfassen in großer Heterogenität sowohl einzelne Villenartige Einfamilienhäuser als auch vermehrt in den den letzten Jahren gebaute solitäre Mehrfamilienhäuser.
Im Osten befinden sich, zum Amsterdamer Ring hin gelegen, ein zweigeschossiges Seniorenstift sowie das dreigeschossige historische Klostergebäude des Ordens, das vom Preusweg erschlossen wird.

Leitgedanke und Entwurfsansatz

Diese kontextuelle Situation findet sich in unserem Entwurfsansatz entsprechend der Aufgabenstellung wieder: Städtebauliches Ziel ist es, eine der besonderen Lage des Plangebietes mit seiner starken Topografie und dem bedeutsamen Baumbestand angemessene Bebauung zu entwickeln, die sich zusammen mit dem Klostergebäude zu einem größeren Ganzen zusammenfügt.
Unser Ansatz entzieht sich vor dem Hintergrund dieser Feststellung einer eindeutigen typologischen und stilistischen Zuordnung. Seine Verankerung im Kontext wird in einer den spezifischen Anforderungen des Grundstücks verpflichteten Volumetrie sowie einer atmosphärischen Affinität zum Ort gesucht: So besetzen die Volumen weder eine Strassenflucht 

noch die Klostergartenmitte (wie die Villen in direkter Nachbarschaft), sondern verspannt sich mehrdimensional im Grundstück und erzeugt von keiner Seite klassische Repräsentationsräume. Vielmehr wird die Nähe zu den bestehenden Bäumen an den Flanken des Grundstücks gesucht, die damit zu einem bestimmenden Teil der Architektur werden.

Formal orientiert sich unser Entwurf deshalb auch weniger an den direkt umgebenen Bauten und deren klassischen Setzung als Wohngebäude als vielmehr an Naturformen und der Verzahnung mit dem besonderen Qualitäten des Ortes.

nachhaltigkeit und energie

Die technische Aufrüstung zu „intelligenten Gebäuden“ und das Übermaß oftmals ökologisch fragwürdiger Dämmmaterialien führen nicht zu langlebigen und energetisch nachhaltigen Bauten. Eine dem Klimawandel gerecht werdende Architektur nutzt und reguliert mit typologischen, konstruktiven und thermischen Strukturen die jeweiligen klimatischen Bedingungen seiner Nutzer.
Dem Nachhaltigkeitsanspruch soll mit der beschriebenen Konstruktion der expliziten Langlebigkeit einer zeitlosen, vertrauten, natürlichen und robusten Materialität begegnet werden. Hochwertig ökologisch zertifizierte und solide Materialien in einfacher mechanischer und manueller Ausführung gewähren die Nachhaltigkeit und wirken sich damit ebenfalls günstig auf die künftigen Betriebs- und Unterhaltskosten aus.
Die Dachflächen werden wie nach textlicher Festsetzung des Bebauungsplanes als begrünte Flachdächer geplant und ermöglichen eine flexible Bespielung für solare Gewinne.

Materialität und konstruktion

Den Anspruch der NutzerIn nach einem ressourcenschonenden und nachhaltigen Gebäude, wollen wir mit unserer Architektur entsprechen und durch die Holzfassade nach außen transportieren. Wir schlagen den
Neubau in einer ausgewogenen Kombination aus traditioneller Holzbauweise, BSH Decken und vorgefertigten Fassadenelementen in Holzrahmenbauweise vor. Die Vorfabrikation ermöglicht mit der konsequenten Rasterung und Repetition über die Geschossen eine schnelle, ökologische und kostenoptimierte Bauweise. Die kompakte Flächenorganisationen, einer daraus resultierenden optimierten Fassade lassen eine wirtschaftliche Holzbauweise zu. Diese ermöglicht einen hohen Vorfabrikationsgrad und lässt eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.

pfeiffer.volland.michel.architekten gmbh
Martinstraße 10-12
52062 Aachen

Dipl.-Ing. Alexander Pfeiffer Architekt BDA 
Dipl.-Ing. Felix Volland Architekt 
Benjamin Michel M.A BDA Architekt